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Kirche in WDR 5 | 20.09.2021 | 06:55 Uhr

Sharon Brauner

Sharon Brauner - Schauspielerin, Sängerin und Jüdin


O-Ton: Es fällt mir auch immer schwer zu sagen, dass ich eine Jüdin bin, weil ich eben nicht religiös bin, aber aus einer jüdischen Familie komme.


Autorin: Sagt Sharon Brauner. Schauspielerin, Sängerin und Jüdin. Geboren und aufgewachsen in Berlin. Die 52- jährige gehört zur zweiten Generation der Holocaust Überlebenden. Im Rampenlicht steht sie seit ihrem dritten Geburtstag. Kein Wunder! Ihr Onkel ist der berühmteste Filmproduzent im Nachkriegsdeutschland.


O-Ton: Ich weiß es wirklich nicht, was da groß den Unterschied macht zwischen Menschen jüdisch - nicht-jüdisch. Und ich bin so eine Berliner Göre, dass ich mich damit so vielmehr identifizieren kann als mit irgendwas anderem.


Autorin: Sharon Brauner kommt aus einer großen Familie; von den Nazis ermordet wurden nur wenige. Ihre Eltern waren nicht im Konzentrationslager. Und doch war und ist er immer gegenwärtig: Der Holocaust.


O-Ton: Ehrlich gesagt waren meinen Eltern erstmal so mit sich selber beschäftigt nach dem Krieg mit dem Leben, mit dem Nachholen von dem, was sie verpasst haben, und waren so heilfroh, dass sie es überlebt haben und haben es wirklich ausgelebt.


Autorin: Für ihre drei Kinder hatten sie nicht wirklich viel Zeit. Die Mutter war Kostümbildnerin beim Film, der Vater Herstellungsleiter.


O-Ton: Hab aber unterbewusst natürlich die Message zumindest aufgenommen oder es so verstanden, von meinen Eltern, dass sie nicht überlebt haben, damit wir unglücklich sind. Und damit haben wir die Aufgabe natürlich, das Beste aus unserem Leben zu machen.


Autorin: Sharon Brauner erfüllt den Auftrag und macht das Beste aus ihrem Leben: Studiert Musical und Schauspiel in Berlin und New York, hat bei mehr als 50 Film-und Fernsehproduktionen mitgewirkt und fünf CDs herausgebracht. Besonders am Herzen liegen ihr ihre CDs mit den jiddischen Liedern.


O-Ton: Diese jiddischen Lieder gleichen für mich einem Schatz deswegen habe ich da auch zwei CDs gemacht, die ich „juwels“ genannt habe, Schätze, die so viel Lebensweisheit z. Teil in sich tragen und eben auch Humor, weil man diesen Humor braucht, um zu überleben.


Autorin: Und sie hat das getan, was von ihr als jüdischer Frau erwartet wurde. Sie hat ein Kind geboren.


O-Ton: Meine Mutter hat immer gerne zu mir gesagt: Also, wenn Du keine Kinder kriegst, dann hast du das selber geschafft, was Hitler probiert hat, dann stirbst du aus, wir sterben aus. Ich hab mich dann gefügt. Weil Mütter, jüdische Mütter haben immer Recht. Da gibt es natürlich gar keine Diskussion.


Autorin: Allerdings muss man wissen, dass ihre Mutter zu dem Zeitpunkt schon sechs Enkelkinder von Sharons Schwestern hatte. Ja, da ist der berühmte jüdische Humor. Und dann erzählt Sharon einen Witz zum Thema jüdische Mütter und jüdische Töchter.


O-Ton: Aber es gibt so den Unterschied zwischen einer jüdischen Mutter und einem Pitbull. Der Pitbull lässt irgendwann mal los. Und so geht man durch´s Leben eigentlich. Wenn man eine stressige Mutter hat, die z.B. nicht loslässt, dann nimmt man auch das mit Humor.


Autorin: Auch die enorme Liebe zu den Eltern ist typisch jüdisch. Und mit dieser Liebe verbindet sich ein besonderer Auftrag:


O-Ton: ... weil meine Generation, die second generation, die hat sich nie abgelöst von den Eltern in der Pubertät, sondern die haben eigentlich die Aufgabe die Eltern – unterbewusst ist das natürlich nur –zu beschützen.


Autorin: Wie liebevoll Sharon Brauner mit ihren Eltern umgeht, erlebe ich während des Interviews. Denn wenn das Telefon klingelt, sind sie es, die anrufen. Erst die Mutter und dann der Vater– 98 ist er. Ihm sagt sie: Ja, ich komme gleich und schneide Dir die Haare.



(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und WDR 5:)


Autorin: Ja, sogar Haare schneiden kann sie – Sharon Brauner ist wirklich ein Multitalent. Wenn sie in Ihrer Nähe ist, besuchen Sie ihre Konzerte – sie ist einfach bezaubernd. Einen guten Start in die Woche wünscht Ihnen Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius aus Wuppertal.




Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel

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