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katholisch

Kirche in WDR 5 | 20.08.2022 | 06:55 Uhr

Also, ich hab Zeit

Wochenendausflug mit meinem Männerchor.

Was ich daran besonders mag:

Nur dabeisitzen

und meinen meist deutlich älteren Sangesbrüdern

einfach nur zuhören.

Über kurz oder lang fangen sie nämlich an,

Geschichten aus ihrer Jugend zu erzählen.

Meistens sind die ziemlich lustig.

Und manchmal haben die einen tieferen Sinn.


War bei dieser Tour auch wieder so.

Wir saßen beisammen,

tranken Bier und Wein

und ein Sänger klagte,

dass die Menschen alle zu wenig Geduld hätten.


Top Thema.

Kann jeder etwas zu beitragen

– muss also stimmen.


Einer aber erzählte von seinem Onkel,

der vor vielen Jahren den Führerschein machen wollte.

Eine Theorie-Prüfung gab es damals auch schon.

Allerdings bestand die darin,

dass man eine typische Situation schilderte

und der Prüfling dann sagen musste,

wie er sich da verhalten würde.

Die Aufgabe hier:

„Sie stehen an einer Kreuzung.

Von vorne kommen Autos.

Von rechts auch.

Und von links ebenso.

Wer hat das Recht,

als erster zu fahren?“


Der Onkel,

so erzählte mein Sangesbruder,

habe nicht lange überlegt und gemeint:

„Also … ich habe Zeit.“


Schmunzeln in der Runde.

Einer vergewisserte sich noch,

ob dieser Onkel denn bestanden habe.

Und dann erzählte schon der nächste eine Geschichte…


Ein paar Tage später bin ich in einer – sagen wir –

zwischenmenschlich schwierigen Situation.

Ich erspare Ihnen die Details

– aber ich musste mich entscheiden:

Durfte ich das tun,

was ich da tun wollte

– oder hatte ich dazu kein Recht?


Das Ganze war so bedeutsam,

dass ich mich sogar fragte,

was wohl der „Prüfer im Himmel“ von mir erwartet.


Doch dann merkte ich,

was das für ein Unfug ist.

Als würde Christsein bedeuten,

eine Prüfung zu bestehen.

Regeln anzuwenden.


Klar: Ich muss auf mein Gewissen hören.

Da gibt es Grundsätze und Gebote.

Aber ich bin mir ziemlich sicher:

„Er da oben“ stellt mir nicht irgendwelche Aufgaben.

Der prüft mich nicht wie ein Fahrlehrer.

Und ganz bestimmt lässt der mich auch nicht durchfallen.


Ich bin mir so etwas von sicher,

dass Gott nicht interessiert,

ob ich die Regeln auswendig gelernt habe.

Und ob ich die 1:1 umsetze.


Sondern ihn wird eher interessieren,

ob ich mich so verhalte,

dass das Miteinander funktionieren kann.

Ob ich bereit bin,

Rücksicht zu nehmen.


Gott kümmert es nicht,

wer „Recht“ hat.

Sondern ob ich aufgepasst habe,

dass niemand einen Unfall baut,

sich niemand verletzt.

Da kann sogar ein zurückhaltendes

„Also … ich habe Zeit“

durchaus die richtige Haltung sein.


Und in diesem Sinne habe ich

ehrlich gesagt

keine Sorge mehr vor der Prüfung namens Leben.

Weil ich mit „Rücksicht“,

mit „Achtsamkeit“ wahrscheinlich

ziemlich gut fahren werde.

Weil das nämlich ganz sicher etwas ist,

was dem Prüfer „da oben“ wichtig ist.

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