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Kirche in WDR 5 | 21.02.2023 | 06:55 Uhr

Der Nubbel-Zachäus

Guten Morgen!

Heute wird in Köln der Nubbel verbrannt.

Und bei uns zu Hause gibt’s Mutzen –


Mutzen. Das ist ein rheinisches Gebäck für das reichlich

Butter, Eier und Zucker gebraucht werden.

Das letzte Mal heiß und fettig,

bevor die Fastenzeit losgeht.


In Großbritannien heißt der Karnevalsdienstag „Pancake-Thuesday“ | Pfannkuchen-Dienstag.

Und egal ob Mutze oder Pfannkuchen,

traditionell geht’s darum, alles weg zu räumen,

was in den kommenden 40 Fastentagen den inneren Schweinhund

zum Kühlschrank locken könnte.


Der innere Schweinhund.

Der ist eng verwandt mit dem kölschen Nubbel.

Und der, der wird am Karnevalsdienstag

– am Abend vor Aschermittwoch –

symbolisch verbrannt.


Sprecher: „Jesus kommt nach Jericho. Dort lebt ein Mann, der Zachäus heißt. Er ist Zolleinnehmer und sehr reich. Jesus sagt zu ihm: ‚Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.‘ Voller Freude nimmt Zachäus Jesus bei sich auf. Als die Leute das sehen, ärgern sie sich und sagen zueinander: ‚Bei einem Sünder ist er eingekehrt!‘“ (1)


Der Kölner Nubbel,

der wird manchmal auch Zachäus genannt.

Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen.

Vielleicht weil man,

als die Tradition aufkam, den inneren Schweinehund loszuwerden,

die Bibel-Geschichte von Jesus und Zachäus anders verstanden hat,

als ich das heute tue.


Fair finde ich das nicht.

Mag sein, dass der Zollbeamte Zachäus in der Bibel erstmal jemand ist,

der den Leuten das Geld aus der Tasche zieht,

einer, der nicht nur für den Kaiser in Rom Zölle eintreibt,

sondern auch in die eigene Tasche wirtschaftet.

Einer der klüngelt –

würde man in Köln sagen.


Aber

der Zachäus in der Geschichte mit Jesus kapiert schnell,

dass Jesus andere Seiten für Leute wie ihn aufzieht.

Er kann sich entweder freundlich ansprechen lassen

und über sein Verhalten nachdenken,

sich ändern


oder er lässt es,

gehört dann aber auch nicht zu Jesus und zum Himmel auf Erden.


Zachäus entscheidet sich.

Er lässt die einladenden, wertschätzenden Worte von Jesus in sich nachklingen

und denkt um.

Er wird einer von den Guten.

Für mich ist Zachäus kein Nubbel.

Kein innerer Schweinehund.

Sondern eher der,

der seinen eigenen Schweinehund schon überwunden hat.


Ganz im Gegensatz zu den Leuten,

die sich das Maul über Zachäus und auch über Jesus zerreißen.


Morgen beginnt die Fastenzeit.

Das bunte Karnevalstreiben ist dann vorbei.

Das letzte Kölsch | Alt | Pils ist dann getrunken,

die letzte Mutze gegessen.

Es wird Zeit umzudenken.


Vielleicht ist das ja die Botschaft vom Nubbel-Zachäus:

Ich hab‘ das geschafft und du kannst das auch schaffen –

hör‘ in dich rein, hör‘ auf die guten Nachrichten,

lass das Gute in dir nachklingen,

bring es zum Leuchten:

das geht,

auch in diesen Zeiten.


Ihre Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel aus Odenthal.


Anmerkungen:

(1) aus: Die Basis Bibel, Lukas 19.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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