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Kirche in WDR 5 | 09.08.2023 | 06:55 Uhr

Wachsam sein

Guten Morgen.

Ich begleite meine sechsjährige Enkelin Mia ins Bett. Nachdem wir unser Abendgebet gesprochen haben, fragt sie mich unvermittelt: „Opa, wenn Gott schlafen muss, fällt er dann vom Himmel?“ Amüsiert, aber auch ein Stück fasziniert von ihren Gedanken, antworte ich: „Nein mein Schatz, Gott muss nie schlafen“. „Woher weißt du das denn“, fragt Mia interessiert und nachdrücklich weiter. Nach kurzem Überlegen übersetze ich ihr einige Sätze aus dem 121. Psalmgebet der Bibel: „Gott lässt deine Füße nicht ausrutschen. Er wacht über dich und schläft nicht. Er schläft und schlummert nicht“. Doch Mia gibt sich damit immer noch nicht zufrieden: „Aber Gott muss doch auch mal müde werden! Er hat doch so viel zu tun!“ Ich lächele und versuche ihr zu erklären, dass Gott tatsächlich weder müde wird, noch jemals schlafen muss. Auch wenn das für uns Menschen, die den Schlaf täglich brauchen, nur schwer zu begreifen ist. Trotzdem gibt sie sich immer noch nicht ganz zufrieden mit meiner Antwort und erklärt mir, dass Gott doch für alle Menschen gleichzeitig da ist. Und das müsse ihn doch sehr, sehr müde machen. Bei dieser Gelegenheit kann ich zusammen mit meiner Enkelin wirklich darüber staunen, dass Gott so viel größer ist, als unser Verstand es fassen kann. Gott ist so anders als wir Menschen. Klar, wir müssen regelmäßig schlafen. Und wir bekommen nur recht wenige Dinge gleichzeitig hin. Und sind auch schnell von vielen Dingen überfordert. Doch Gott sei Dank – er ist das nicht! Gott überfordern unsere Probleme niemals. Und er behütet uns sogar dann, wenn wir schlafen. Er bleibt immer wach, aufmerksam und zugewandt. Demgegenüber weiß ich sehr wohl wie es mir geht, wenn ich extremen Schlafmangel habe. Ich bin dann meist unkonzentriert und bisweilen fehlt mir am Tag dann auch der Antrieb. Klar – wenn meine Batterien im Körper nicht aufgeladen werden, dann habe ich auch keine Energie. Und auf die Dauer macht mich das auch kaputt. Dann vernachlässige ich mich und meine Beziehungen. Vielleicht sogar auch meinen Glauben. Und so ist ausreichender Schlaf für mich unverzichtbar. Im Schlaf darf ich loslassen. Meine Seele taucht sozusagen in tiefere Schichten ein. Es ist für mich eine gute Übung, mein eigenes Wollen und mein Planen in Gottes Hand zu legen. Damit ist das Schlafen für mich auch ein Einüben ins Gottvertrauen. „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, heißt es ja in der Bibel (nach Psalm 127,2) Ich finde es jedenfalls tröstlich zu wissen, dass mein Vater im Himmel niemals „ausfällt“, weil er keine Zeit oder keine Lust hätte. Oder weil er müde oder gar genervt wäre. Nein, ihm entgleitet nichts. Er ist immer nur ein Gebet weit entfernt. Und selbst mitten in der Nacht darf ich mich vertrauensvoll an ihn wenden. Was für ein Gott! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen hellwachen Tag im Vertrauen auf Gottes Wachsamkeit.


Ihr Prädikant Werner Brück aus Remscheid.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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