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Kirche in WDR 5 | 21.08.2023 | 06:55 Uhr

Keine Angst!

Guten Morgen,

vor Gott brauche ich keine Angst zu haben. Diese wunderbare Erkenntnis hatte ich als ich ungefähr siebzehn Jahre alt war. Unser Pfarrer hatte gepredigt: Gott bestraft nach der Sintflut die Menschen nicht mehr. Also – wenn ich etwas falsch mache, folgt nicht die Strafe Gottes auf dem Fuß. Und wenn Katastrophen passieren, dann ist das auch nicht die Strafe Gottes.


Aber klar ist auch: Im Alltag muss ich mir bei kleinen Dingen häufiger mal sagen: dumm gelaufen. Was ich auch mache, wie sorgfältig ich auch bin, wie sehr ich mich auch anstrenge. Immer wieder bin ich an irgendwas schuld, mach ich irgendwas falsch. Und dann spüre ich einen leichten Anflug von Angst. Angst vor dem, was dadurch passieren kann. Angst vor den Konsequenzen. Ich vermute, so wie mir geht es vielen Menschen. Glücklicherweise spüre ich keine Angst mehr vor Gott.


In den letzten Jahren habe ich oft aus anderen Gründen Angst gehabt: die Pandemie, die Flut im Ahrtal und auch hier bei uns in Leverkusen. Jedes einzelne Ereignis macht Angst. Und einige Menschen sehen solche Katastrophen als Gottes Strafe an.


Sprecher: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“


Autorin: So heißt es in der biblischen Geschichte von der so genannten Sintflut. Da geht es um die Frage: Was macht Gott mit der Schuld der Menschen? Am Anfang heißt die Antwort: Vernichtung. Also Strafe. Deshalb die Sintflut. Den unschuldigen Noah und seine Familie rettet Gott auf die Arche, das große Schiff, auf dem sie Schutz finden.

Leider erkennt Gott auch am Ende: Das Dichten und Trachten, das Leben und Handeln des Menschen bleibt böse von Jugend auf. Statt jetzt noch ein Erdbeben oder einen Vulkanausbruch hinterherzuschicken, macht Gott etwas anderes: Er stellt seinen Bogen in die Wolken, den Regenbogen.


Sprecher: „Ich setze den Regenbogen zum Zeichen, dass ich den Menschen zugesichert habe: Ich werde sie nicht mehr vernichten wegen ihrer Bosheit. Sondern ich bleibe bei meiner Verantwortung und sorge für den guten Kreislauf der Natur. Damit Mensch und Tier leben können. Es sollen hinfort nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer, Winter, Tag und Nacht.“ (1)


Autorin: Deshalb: Stirbt ein Mensch an einer Krankheit, dann nicht, weil er oder sie selbst dran schuld ist. Es sind die biologischen Zusammenhänge, die dazu geführt haben, dass dieses Leben zu Ende gegangen ist.

Erschüttert ein Erdbeben Städte und Landstriche und auch unsere Gemüter, dann ist es das Zusammentreffen unterschiedlicher Landmassen. Nicht die Bosheit der Menschen und keine Strafe Gottes.


Wenn ich manchmal mit mir selbst – zu Recht – ins Gericht gehe, dann erinnere ich mich an das gute Gefühl von damals: Gott bestraft dich nicht dafür. Angst vor Krankheit, Unwetter oder anderen Katastrophen habe ich natürlich schon. Sie sind aber nie Strafe Gottes.


Die Erkenntnis, dass ich vor Gott keine Angst zu haben brauche, entspannt mich. Und so kann ich mich auf meine eigenen guten Fähigkeiten zum Schutz der Umwelt besinnen. Dazu brauche ich aber keine übernatürlichen oder außergewöhnlichen Fähigkeiten. Denn ich habe zwei Hände zum Arbeiten und einen Kopf zum Denken. Das reicht meistens.


Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen Gerlinde Anders, Pfarrerin in Leverkusen.


Quellen:1 Eigene Übertragung,

vgl. Luther 2017: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.


vgl. Basisbibel: Nie wieder will ich alles Lebendige so schwer bestrafen, wie ich es getan habe. Solange die Erde besteht, werden nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.«



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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