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Kirche in WDR 5 | 07.09.2023 | 06:55 Uhr

Stimmen im Ohr

Guten Morgen,

haben Sie sich eigentlich auch schon manchmal gefragt, wo diese Stimmen herkommen, die einem ins Ohr flüstern: „Du verdienst es nicht“ oder „Du bist nichts wert.“

Oder was ist mit den Augen los, wenn ich beim Blick in den Spiegel zuerst an dem hängen bleibe, was mir nicht gefällt? Nach dem Motto: „Du bist nicht schön genug für diese Welt.“

Wo ist nur diese Stelle im Kopf, die ständig wiederholt: „Es reicht nicht.“ „Du bist zu schlecht.“

Gibt es denn irgendwo eine Instanz im Herzen, die nur negative Urteile abgeben kann?

Was ist das bloß für eine seltsame Lust, sich selbst schlecht zu reden? Und wo kommt das her, der völlig grundlose, kritische Blick auf einen selbst und diese vernichtenden Urteile, mit denen man sich selbst verdammt?

Da spielt es übrigens gar keine Rolle, ob man mit Gott unterwegs ist oder nicht. Auch praktizierende Christinnen und Christen sind davor nicht geschützt, im Gegenteil. Sie halten sich nicht nur selbst für zu schlecht. Sie fühlen sich auch zu schlecht für Gott. „Du bist ein sündiger Mensch.“ Dieser Satz, den sie in ihrer Kirche oder Freikirche gehört haben, hat sich tief in ihren Herzen eingeprägt. Und er lässt sie nicht los, genauso wenig, wie die Angst vor einem strafenden und richtenden Gott. „Du bist ein sündiger Mensch.“ Ich habe viele empfindsame und fromme Menschen kennengelernt, die damit zu kämpfen haben und gnadenlos schlecht über sich selbst urteilen.

Manchmal überrasche ich sie, wenn ich ihnen sage, ich bin es auch. Ich scheitere regelmäßig. Ich schäme mich, wenn ich ein Versprechen nicht eingehalten habe oder jemanden mit meinen Worten verletzt habe. Ich bin keinen Deut besser. Ich leide auch unter meinen Fehlern. Aber ich weiß, dass Gott mich trotzdem liebt. Und zwar nicht, weil ich so gut bin, sondern weil er eine ausgesprochene Vorliebe für Sünder und Sünderinnen hat. Sein Herz schlägt nicht für die, die perfekt sind. Nicht für die, die vor Selbstgerechtigkeit kaum laufen können. Sondern für die, die suchen und scheitern.

Gott ist viel gnädiger als wir meinen, und gnädiger als ich mit mir selbst. Seine Urteile klingen so wohltuend anders als die Stimmen im eigenen Ohr. Er sagt zu jedem Menschen:

„Ich habe dich nach meinem Bilde geschaffen. Du bist wertvoll und du bist schön.“

Das kann ich mir selbst immer wieder sagen. Am besten bevor irgendeiner meiner Sinne schon wieder mit der Negativspirale starten will. Gleich morgens als erstes, bis es all die kranken Stimmen im Ohr übertönt und die kränkenden Selbsturteile überschreibt, und ich das wieder glauben kann, was Gott zu mir sagt: „Du bist wertvoll und du bist schön.“


Ihr Heinz-Bernd Meurer aus Velbert.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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