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Kirche in WDR 5 | 24.10.2023 | 06:55 Uhr

Tag der Bibliotheken

Es gibt ja für alles Mögliche Tage im Jahreslauf: Tag des Brotes, Tag des Bieres, Tag des Naturschutzes, Tag der Menschenrechte, Internationaler Kindertag…

Heute ist der „Tag der Bibliotheken“. Klingt schon fast ein bisschen altmodisch – auf gut deutsch bedeutet das ursprünglich griechische Wort so viel wie „Buch-Behälter“. Bibliotheken, wie wir sie kennen, gibt es in dieser Form etwa seit dem 3./4. Jahrhundert. Damals wurden Bibliotheken prächtig ausgestattet – ein Höhepunkt dieser Kultur sind die Stiftsbibliotheken von Admont in Kärnten und St. Gallen in der Schweiz. Bücher waren über Jahrhunderte etwas ganz Kostbares – meist mit Hand geschrieben, standen hinter jedem Exemplar oft viele hundert Stunden akribischer Arbeit. Auch heute noch sind Bibliotheken kostbare Orte, an denen sich das Wissen sammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird. Doch auch diese Orte geraten zunehmend in Gefahr – nicht zuletzt deshalb gibt es Tage wie eben den heutigen „Tag der Bibliotheken“. Die Gefahr – manche nennen sie auch Chance – ist digital: Das Internet. Informationen in unvorstellbarem Umfang in Echtzeit rund um den Globus zur Verfügung zu stellen – das zeichnet das Internet aus. Vielfach sind auch Bibliotheken schon digitalisiert – kein umständliches Suchen mehr in staubigen Regal-Kilometern, kein Schleppen von kiloschweren Papier-Bündeln. Das klingt faszinierend – und birgt doch auch Gefahren. Wie werden die Inhalte kontrolliert? Welche Manipulationsmöglichkeiten tun sich auf? Und seit neuestem: Welche Leistung wird wie erbracht im Zeitalter der künstlichen Intelligenz?

Aber: In Abwandlungen hat es genau diese Fragen eigentlich schon immer gegeben. Oftmals getrieben von den Machtansprüchen der Bibliotheks-Besitzer und -Verwalter. Mir fällt da sofort „Der Name der Rose“ ein, der Historien-Roman, in dem die Bibliothek eines Klosters eine zentrale Rolle spielt. Im Mittelpunkt auch hier die Frage: Wer verfügt über welches Wissen und macht es wem zugänglich? Ist grenzenloses Wissen wirklich gut und erstrebenswert?

Wissen ist Macht. Und so wird es manchem Bibliothekar angst und bange angesichts der schier unendlichen Überlegenheit des Internet. Ein Machtverlust für die Hüter der Bücherschätze – sicher. Aber auch ein guter Moment des Innehaltens. Gut, dass es einen Tag wie den heutigen gibt. Denn das gedruckte Wort hat immer noch einen höheren Stellenwert als irgendein Datensatz aus dem Netz. Auch wenn der noch so bequem daher-kommt. Es tut gut, das gedruckte Wort in den Händen zu halten und vor Augen zu haben.

Dass Christen, Muslime, Menschen jüdischen Glaubens und Hindus ein besonderes Verhältnis zu gedruckten Büchern haben, liegt auf der Hand: Diese Weltreligionen sind sogenannte „Buchreligionen“ – weil ihre geistlichen Quellen jeweils auf ein oder mehrere Bücher zurückgehen. Ob Talmud, Bibel, Koran oder Veden – in diesen Büchern sind die zentralen Inhalte des jeweiligen Glaubens festgehalten und über Jahrhunderte immer wieder abgeschrieben und weitergegeben worden. Das macht aus diesen Büchern ganz besondere Werke – heilige Schriften eben.

Wenn man es genau nimmt, haben die meisten Menschen christlichen Glaubens eine eigene, kleine Bibliothek daheim: Die Bibel. Das „Buch der Bücher“ umfasst gleich eine ganze Reihe von ursprünglich eigenständigen Büchern. Da wundert es auch nicht, wenn die Bibel bisweilen als Bücherschrank dargestellt wird.

Heute, am Tag der Bibliotheken könnten sie sich ja mal wieder
vom Zauber einer Bibliothek erfassen lassen. Ich mag besonders auch die kleinen Büchereien, die mit viel Liebe und Engagement von Menschen gehegt und gepflegt werden. Nicht als „Zentrum der Macht“ – sondern als Begegnungsort für Menschen, die immer wieder ihren Horizont erweitern und miteinander im Austausch bleiben möchten.

Ihr Ulrich Clancett aus Jüchen.

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