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Das Geistliche Wort | 28.01.2024 | 08:40 Uhr
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Was ist der Mensch?
Wiederholung vom 20.02.2022
O-Ton 01 Film: Frau Dr. Felser, wenn Sie mir bitte folgen wollen.
Autor (overvoice): Im März 2021 ist der Film erschienen. „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader gewann den Deutschen Filmpreis gleich in vier Kategorien – unter anderem als bester Film des Jahres. Diese kleine, melancholische Komödie stellt ziemlich große Fragen nach der Liebe und danach, was den Menschen eigentlich zum Menschen macht.
O-Ton 01 Film: „Hallo Alma, ich bin Tom. Schön, dich kennenzulernen, Alma. Wollen wir uns setzen?“
Autor (overvoice): Es beginnt in einem Ballsaal. Lauter Paare, die tanzen oder sich angeregt unterhalten.
O-Ton 01 Film: „Was darf ich Ihnen zu trinken bringen?“ „Der Bordeaux ist ein feines Tröpfchen.“ „Ein Bordeaux für die Dame?“
Autor (overvoice): Alma lernt an diesem Abend Tom kennen, einen sehr menschlichen Roboter.
O-Ton 01 Film: „Du bist eine wunderschöne Frau, Alma. Deine Augen sind wie zwei Bergseen, in denen ich versinken möchte.“
Autor (overvoice): Nun ja. Als Alma ihren Humanoiden kennenlernt, der „ihr Mensch“ werden soll, ist das noch ein vorsichtiges Abtasten. Wie echt oder künstlich wirkt wohl dieser Tom?
O-Ton 01 Film: „Tom, ja?“ „Magst du es nicht, wenn man dir Komplimente macht?“ „Glaubst du an Gott?“ „Das ist eine Frage, die man nicht in dieser Umgebung diskutieren sollte.“ „Hast du ein Lieblingsgedicht?“ „Ich mag vor allem Rilke, Herbsttag zum Beispiel.“ „Was ist der Sinn des Lebens?“ „Die Welt in einen besseren Ort verwandeln?“ „3587 mal 982 durch 731?“ „4818,65116.“ „Was ist das Traurigste, das du dir vorstellen kannst?“ „Allein zu sterben.“
Autor (overvoice): Moment... wie kann jemand allein sterben, der gar nicht wirklich lebt?
O-Ton 01 Film: „Wollen wir tanzen? Rumba!“ „Ich würde Ihnen empfehlen, die Gelegenheit zu nutzen, Dr. Felser. Sie werden erstaunt sein.“
Autor
(overvoice): In der Tat. Auf der Tanzfläche wirkt Tom ziemlich lebendig.
„Ich bin
dein Mensch“: Die Rahmenhandlung des Films ist schnell erzählt. Alma ist
Wissenschaftlerin und arbeitet am Pergamon-Museum in Berlin. Sie lässt sich zur
Teilnahme an einer außergewöhnlichen Studie überreden. Drei Wochen lang soll
sie mit einem humanoiden Roboter zusammenleben. Der ist ganz auf ihre Person
und ihre Bedürfnisse zugeschnittenen, ziemlich attraktiv und einzig dafür
geschaffen, sie glücklich zu machen. Aber kann das gut gehen?
Ich finde den Film auf Anhieb faszinierend. Eine Liebesgeschichte verbunden mit
Fragen an die Ethik-Kommission. Ein Märchen von künstlicher Intelligenz, und
eine Erzählung, der wir in Wirklichkeit schon ziemlich nahe sind. Denn bei
diesem Humanoiden geht es nicht um den Notbremsassistenten in meinem Auto oder
den vollautomatischen Staubsauger im Wohnzimmer, auch nicht um einen
quasi-menschlichen Untertanen oder Gehilfen, sondern es geht um ein Gegenüber,
um Partnerschaft. Tom lernt Alma wirklich kennen. Er ist geschaffen und
programmiert, um für sie ein echtes Gegenüber zu werden. Plötzlich tauchen in
der heiteren Geschichte ziemlich ernste Fragen auf: Wenn künstliche Intelligenz
so viel kann, was macht dann eigentlich das Menschsein aus? Ist Tom am Ende der
bessere Mensch, weil er so perfekt programmiert ist? Und was ist mit Alma?
Könnte sie auch weiter gut allein leben ohne dass jemand „Du“ zu ihr sagt?
Könnte ich das? Ich, Du, Wir... wie wichtig ist das für das Menschsein?
Am ersten Morgen, Tom hat im Gästezimmer geschlafen, geht das mit dem
Kennenlernen und dem Partner sein erst mal gründlich daneben. Alma kommt aus
dem Bad und ihr Blick fällt auf einen reich gedeckten Frühstückstisch.
O-Ton 02 Film: „Ich habe jetzt keine Zeit zum Frühstücken, ich muss los zur Arbeit.“ „Ich habe mich so auf einen romantischen kleinen Brunch gefreut. Ein bisschen klönen und so.“„Pass mal auf, Tom. Ich weiß, du bist als potenzieller Partner programmiert, aber wenn du so weitermachst, dann halte ich das keine drei Wochen lang aus. Dann halte ich das nicht mal ein Morgen lang aus. Ich werde wahnsinnig. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Partner.“
Autor: Jedenfalls glaubt Alma das zu Beginn. Sie nimmt an einer Studie teil. Sie wird ein Gutachten schreiben. In ihrem Kopf steht im Grunde schon fest, was sie schreiben wird.
O-Ton 03 Film: „Und an Liebe bist du gar nicht interessiert?“ „0,0.“„Deswegen die getrennten Betten.“ „Also ich schlage vor, du lässt mich in Ruhe und ich lass dich in Ruhe und dann bringen wir die drei Wochen einigermaßen würdevoll hinter uns. Kriegst du das hin?“ „Mein Algorithmus ist darauf ausgerichtet, dich glücklich zu machen.“ „Super! Ja, dann dürfte es kein Problem sein, mich einfach in Ruhe zu lassen. Das macht mich am glücklichsten.“
Musik:
I'm Your Man
Titel:
I'm Your Man; Text, Komposition, Interpret: Leonard Cohen; Album: The Essential
Leonard Cohen, Track 16, Label: SONY MUSIC ENTERTAINMENT, LC: 10746
5:11-5:54 = 0:43
Autor: Der Deal „Wir lassen uns in Ruhe und bringen die drei Wochen hinter uns“ – er funktioniert nicht. Einmal lässt Tom ein Bad ein, streut Blütenblätter, stellt Kerzen auf.
O-Ton 04 Film: „Du solltest dich mal entspannen. Zu viel Arbeit ist nicht gut für dich. Das ist etwas, was von 93 Prozent der deutschen Frauen träumen.“ „Dann kommst du vielleicht selber darauf, zu welcher Gruppe ich gehöre?“ „Zu den sieben Prozent?“ „Wie hast du das nur so schnell ausgerechnet?“
Autor: Auch wenn Alma ihn weiter abblitzen lässt, Tom lässt nicht locker.
O-Ton 05 Film: „Es würde dir besser gehen, wenn du netter zu mir wärst, wenn du dich öffnen würdest, du wärst glücklicher.“ „Und dann?“ „Dann wärst du glücklicher.“ „Endorphine, erhöhte Serotonin-Spiegel, Dopamin-Ausschüttung - Jippie!“ „Alle Menschen wollen glücklich sein.“ „Tja, mach dir nichts draus, wenn dein Algorithmus da an seine Grenzen stößt. Das ist menschlich.“
Autor: Fast habe ich ein bisschen Mitleid mit Alma. Es wäre so leicht, aus diesem kleinen Experiment ein bisschen mehr zu machen. Und Tom hat doch recht, oder? Wenn sie sich öffnen würde, wäre sie glücklicher.
Toms künstliche Intelligenz lernt dazu und stellt sich nach und nach immer besser auf Alma ein. Bald versucht er nicht mehr, ihr laufend zu gefallen. Nach einer durchzechten Nacht, alkoholisiert und durcheinander, will sie zum ersten Mal Sex mit ihm. Doch er verweigert sich und zeigt ihr: Das ist jetzt nicht gut für dich. Plötzlich ist er ein echtes Gegenüber. Später, bei einem Ausflug aufs Land, kommen sich die beiden näher.
O-Ton 06 Trailer: „Können wir das jetzt alles mal für einen Nachmittag vergessen, wer du bist, wer ich bin?“ „Sollen wir uns die Schuhe ausziehen und barfuß über die Wiese gehen?“
Autor: Sie laufen über eine große Wiese wie zwei tobende Kinder. Alma wirkt das erste Mal glücklich. Ob sie sich verliebt? Sie legen sich irgendwo ins Gras, gucken in den Himmel und beginnen, wie vom Hersteller vorgeschlagen, eine gemeinsame Vergangenheit zu erfinden. Dann müssen sie los. Almas Ex-Freund ist mit seiner neuen Partnerin zusammengezogen und feiert eine Einweihungsparty. Almas Chef Roger aus dem Museum ist auch da. Er steht fasziniert vor Tom, betastet diesen Humanoiden am Arm, greift ihm in die Haare. Und Alma ergreift das erste Mal Partei für Tom.
O-Ton 07 Film: „Wow!” „Roger!” “Das fühlt sich so...“ „Roger?“ „Ja?“ „Merkst du schon, dass das eine Spur distanzlos ist?“ „Wieso? Das...“ „Ich meine, wie würdest du das finden, wenn dir jemand ins Gesicht greifen würde, in die Haare?“ „Also mal abgesehen davon, dass mir das schon hundertmal passiert ist, gibt es ja einen kleinen Unterschied.“ „Welchen?“ „Na ja, also...“ „Worin genau besteht der Unterschied?“
Autor: Tja, worin genau besteht der Unterschied? Auch als Zuschauer komme ich allmählich etwas durcheinander. Wieder zuhause sprechen Alma und Tom darüber, was sie verbindet und was sie trennt. Mal gibt es einen Graben, der nicht zu überwinden ist. Dann wieder fühlt sich Alma verstanden wie von einem guten Freund. Wie kann das sein? Sie ist verwirrt, sie muss raus. Die beiden suchen sich, draußen in der Nacht, bis sie sich im Pergamonmuseum wiederfinden. Sie fällt ihm in die Arme. Wieder zuhause verbringen sie die Nacht zusammen, nur ein einziges Mal.
Musik: Filmmusik
Autor (overvoice): Am Morgen entscheidet sich Alma dafür, das Projekt mit Tom zu beenden, und bittet ihn zu gehen. Vom Balkon aus schaut sie ihm hinterher. Als sie kurz darauf ihre Meinung ändert und ihm nachlaufen will, ist er verschwunden.
Alma formuliert ihr Gutachten. Sie räumt ein, dass ein humanoider Roboter einen menschlichen Partner durchaus ersetzen kann. Er scheint sogar der bessere Partner zu sein.
O-Ton 08 Trailer: Er macht uns glücklich und was kann schon schlecht daran sein, glücklich zu sein? Doch sind nicht gerade die unerfüllte Sehnsucht, die Fantasie und das ewige Streben nach Glück die Quelle dessen, was uns zu Menschen macht? (0:15)
Autor: Sie befürchtet eine Gesellschaft von Abgestumpften und Abhängigen. Die Menschen satt und müde von der permanenten Erfüllung ihrer Bedürfnisse und der laufenden Bestätigung ihrer eigenen Person. Warum sollte man sich dann noch mit ganz normalen Menschen treffen? Warum sich hinterfragen, Konflikte aushalten, sich verändern? Am Ende, so befürchtet sie, würden wir unfähig zum normalen, menschlichen Kontakt. Von der Zulassung von Humanoiden als Lebenspartner rät sie deshalb entschieden ab.
Musik: Mensch (Herbert
Grönemeyer)
Titel: Mensch; Text,
Musik, Interpret: Herbert Grönemeyer; Album: Mensch; Label: Before Grönland
(Universal Music); LC: 00655
10:43-11:33 = 0:50
Es ist ok / Alles auf
dem Weg / Und es ist Sonnenzeit / Ungetrübt und leicht
Und der Mensch heißt Mensch / Weil er vergisst / Weil er verdrängt / Und weil
er schwärmt und glaubt / Sich anlehnt und vertraut / Und weil er lacht / Und
weil er lebt / Du fehlst
Autor: Herbert Grönemeyer, Mensch. Der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst, verdrängt, schwärmt, glaubt, sich anlehnt, vertraut. Und weil er lacht. Und weil er lebt. Also: Was ist der Unterschied? Was macht den Menschen zum Menschen? Maria Schrader hat zusammen mit Jan Schomburg das Drehbuch für „Ich bin dein Mensch“ geschrieben und selbst Regie geführt.
O-Ton 09 Maria Schrader: Es geht um die Sehnsucht nach Gesellschaft, nach Liebe, nach Partnerschaft. Und was macht das Menschsein aus? Das Menschsein macht natürlich aus, dass wir alt werden, dass wir verletzlich sind, dass wir unperfekt sind, dass wir von Instinkten getrieben sind. Dass wir sterben. Kann man... Können wir als soziale Wesen mit jemand anderem eine Partnerschaft eingehen, der das alles nicht teilt, der in allem besser ist als wir? Können wir eine Partnerschaft eingehen mit jemandem, der nicht lebt, der nicht getrieben ist von Angst, nicht von Eifersucht, nicht von eigener Ambition?
Autor: Jan Schomburg, der Co-Autor des Drehbuchs, fragt sehr grundsätzlich:
O-Ton 11 Jan Schomburg: Worauf genau sind wir noch mal so stolz als Menschen? Also worauf bilden wir uns was ein und was interpretieren wir als das eigentlich Menschliche? Und hier stellt sich heraus, dass unter Umständen eine künstliche Intelligenz die Werte, die wir als menschlich empfinden, besser ausfüllen könnte als wir Menschen selber. Und deswegen konfrontiert es uns eben damit, was wir eigentlich sind.
Autor: Vielleicht ist tatsächlich das Unperfekte das Menschliche. Dass wir einen freien Willen haben, einen eigenen Antrieb. Dass wir wählen können zwischen Gut und Böse. Und dass es echte Gefühle gibt: Angst, Glück, Sehnsucht, Liebe, Schmerz. Ich bin nicht immer der perfekte Partner für meine Frau, auch nicht der perfekte Vater oder Freund oder Kollege. Trotzdem will ich leben dürfen, angesehen werden, geliebt werden.
Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber hat gesagt, der Mensch ist Mensch erst in der Beziehung. Ich bin erst ich in einem lebendigen Verhältnis zu einem Du. Natürlich auch im Verhältnis zu meiner Umwelt, zu den Dingen, die mich umgeben, die ich genieße oder gebrauche. Das nennt Buber die Ich-Es-Beziehung. Aber nur die Ich-Du-Beziehung lässt eine wirkliche Begegnung, ein wahrhaftiges „Gespräch“ zu.
In der Beziehung mit Tom
kommt Alma irgendwann genau an diesen Punkt. Mit ihm zu reden, kommt ihr vor
wie ein Theaterspiel. Bloß ohne wirkliches Publikum. Sie merkt, sie ist ganz
allein und spielt nur für sich. Jedes Gespräch im Grunde nur ein
Selbstgespräch.
Und als Zuschauer sitze ich da und hoffe, dass meine Frau, meine Tochter, meine
engsten Freundinnen und Freunde bitte nicht nur an meinem Selbstgespräch
teilnehmen und ich an ihrem, sondern dass wir uns wirklich als Menschen
begegnen, als Ich und Du. Hier irgendwo muss der Unterschied liegen, das, was
uns wirklich zu Menschen macht.
Martin Buber spricht noch von einer weiteren Beziehung. Der Religionsphilosoph sieht uns Menschen immer auch in einem Verhältnis zum „ewigen Du“ Gottes. Jedenfalls seien wir fähig zu dieser religiösen Beziehung.
Musik: Mensch (dukespan
nyc)
Titel: Mensch; Text und
Musik: Herbert Grönemeyer; Interpret: dukespan nyc; Album: Songs from Our Past,
Vol. 1; Label: unbekannt; LC: unbekannt
14:41-15:17 = 0:36
Autor: Was ist der Mensch? In den Psalmen, den Gebeten und Liedern der Bibel, denkt ein Mensch genau darüber nach. Er betet zu Gott:
Sprecherin:
Schaue ich hinauf zum Himmel,
staune ich über das Werk deiner Finger.
Betrachte ich den Mond und die Sterne,
die du dort oben befestigt hast, so frage ich:
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,
das Menschenkind, dass du dich seiner annimmst?
Kaum geringer als
Gott
–
so hast du den Menschen geschaffen.
Du schmückst ihn mit einer
Krone
–
so schenkst du ihm Herrlichkeit und Würde.
Die Werke deiner Hände hast du ihm anvertraut.
Alles hast du ihm zu Füßen gelegt.
(aus Psalm 8)
Autor: Der hier betet, staunt. Wenn er in den Himmel schaut, kommt ihm der Mensch klein und unbedeutend vor, ein winziger Teil einer großen Schöpfung. Aber Gott denkt an ihn, Gott nimmt sich seiner Menschen an. Gott und Mensch sind in Beziehung.
Übrigens: In den großen biblischen Geschichten sagt Gott ein ums andere Mal zum Menschen: „Ich bin dein Gott“. Ich weiß noch nicht, wie man daraus ein pfiffiges Drehbuch machen könnte, aber um eine Beziehung geht es auch hier. In dem Film „Ich bin dein Mensch“ werden Tom und Alma aufgefordert, sich irgendwann mal eine gemeinsame Geschichte auszudenken. Wie sie sich kennengelernt haben, was sie früher schon zusammen erlebt haben. Echte Liebespaare haben ihre Geschichte. Die erste Begegnung, ein gemeinsamer Abend, „unser Lied“. In der Beziehung zu Gott braucht es auch eine solche Geschichte. Für das Volk Gottes in der hebräischen Bibel ist das die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und der Auszug in das verheißene Land.
Sprecherin: Ich bin der
Herr, dein Gott! Ich habe dich aus dem Land Ägypten
herausgeführt
–aus dem Leben in der Sklaverei. (Ex 20,2)
Autor: Ich bin dein Gott, und das ist unsere Geschichte – so beginnen die zehn Gebote im 2. Buch Mose. Auf diesen Gott zu vertrauen, das war schon immer ein Leben in Beziehung. Übrigens auch nicht ohne Enttäuschung, Eifersucht und Streit, ... fast wie unter Menschen. Der Gott Israels kann bereuen, vergeben, neu anfangen. Vielleicht staunt der Psalmbeter auch deshalb: Was ist der Mensch, dass du, Gott, dich seiner annimmst?
Christinnen und Christen erkennen diese Geschichte in Jesus Christus. „Du bist mein lieber Sohn“ sagt Gott zu diesem Menschen Jesus. In seiner Geschichte können wir erkennen, wer Gott ist und wer wir sind, nämlich von Gott geliebte Menschen. Für mich gehört das zu meinem Menschsein dazu.
Seit meine Frau und ich den Film von Maria Schrader gesehen haben, ist dieser kleine Satz bei uns ein running gag. Ich mache ihr eine Wärmflasche, sie sagt „Danke“ und ich: „Kein Problem, ich bin dein Mensch.“ Und dieser andere kleine Satz „Ich bin dein Gott“ kommt in unserem Trauspruch vor, beim Propheten Jesaja, Kapitel 41:
Sprecherin: Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!
Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!
Ich mache dich stark und helfe dir. (Jes 41,10)
Autor: Dass Sie diese
Beziehungen erleben – zu anderen Menschen und zu Gott – das wünscht Ihnen heute
morgen Rundfunkpfarrer Titus Reinmuth aus Wassenberg.
Musik: Lean On Me (Keb’ Mo’)
Titel: Lean On Me; Text und Musik: Bill Withers; Interpret: Keb' Mo'; Album: Good To Be...; Label: Concord Records (Universal Music); LC: 15025
17:53-20:00 = 2:07
Quellen: Ich bin dein
Mensch; Regie: Maria Schrader; Majestic
Filmverleih 2021;
verfügbar bis 24.07.2024 in der ARD-Mediathek:
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