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Kirche in WDR 5 | 03.04.2024 | 07:55 Uhr

Fairness

Guten Morgen!

„Ist das unfair!“, denke ich. Ich stehe in der langen Schlange am Gemüsestand auf dem Markt. Da kommt einer von der anderen Seite auf den Stand zu und wird tatsächlich vor uns anderen drangenommen. Ein Raunen geht durch die Wartenden in der Schlange. Ist das unfair!

Die meisten haben ja ein feines Gespür dafür, wenn es an fairem Miteinander mangelt. Unfair behandelt zu werden, fühlt sich nicht gut an. Manchmal macht es mich sogar aggressiv. Für unser Zusammenleben ist es wichtig, dass wir fair miteinander umgehen.

Mir ist dabei die so genannte „Goldene Regel“ wichtig. Nach dem Matthäusevangelium in der Bibel schließt Jesus seine berühmte Bergpredigt mit dieser Regel ab. Diese kurze Faustregel verleiht der Rede Nachdruck. Da heißt es: „Behandelt andere Menschen genauso, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ (1) So sieht fairer und menschlicher Umgang miteinander aus, meint Jesus. Und das Schöne ist: Diese Worte verbinden viele Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen miteinander. Fast alle großen Weltreligionen kennen eine ähnliche Regel.

So heißt es etwa im Hinduismus: „Man sollte sich gegenüber anderen nicht in einer Weise benehmen, die für einen selbst unangenehm ist.“ (2)

Oft zielen die verschiedenen Formen der Goldenen Regel darauf, etwas zu lassen, wie auch in dem Sprichwort: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

Das besondere an Jesu Form der Goldenen Regel ist, dass sie nicht nur dazu auffordert, Dinge zu unterlassen, die man für sich selbst nicht möchte. Vielmehr fordert sie dazu auf, aktiv zu handeln. „Behandelt andere Menschen genauso, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ So einfach die Worte klingen, sie haben es in sich. Nicht nur den Menschen etwas Gutes tun, die mir vorher auch Gutes getan haben. Vielmehr aktiv anfangen. Den ersten Schritt tun. Nicht abwarten und die anderen erst mal machen lassen. Nicht unser Tun an dem der Anderen ausrichten, sondern an dem, wie wir es gerne für uns hätten.

Wenn es für mich wichtig ist, dass mir jemand mit Verständnis begegnet, bemühe ich mich selbst darum, andere zu verstehen. Wenn Offenheit und Respekt wertvoll für mich sind, dann fange ich selbst an, anderen offen und respektvoll entgegenzutreten – auch Menschen mit Meinungen, die für mich schwer erträglich sind.

Fairness ist eine Absage daran, nur sich und den eigenen Vorteil zu sehen und zu suchen. Fairness heißt: Ich gewinne eine innere Haltung, die vom anderen her denkt. Dazu versetze ich mich in das Gegenüber hinein. Und wenn ich dabei ganz genau hinschaue, sehe ich: Da sind viele Facetten in so einer Persönlichkeit. Ich kann sie nicht mit einem einzigen Etikett versehen. Mein Gegenüber ist ein von Gott geliebtes Geschöpf, mit ganz vielen verschiedenen Qualitäten ausgestattet


„Behandelt andere Menschen genauso, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ Ich will, dass jemand genau hinsieht, und mich nicht schnell in eine Schublade steckt. Wenn wir das schaffen, wird unser Miteinander fairer aussehen und im besten Fall machen andere uns das nach.


Es grüßt Sie Ihr Dietmar Arends, Landessuperintendent aus Detmold.


Quellen:

(1) Matthäus 7,12 – BasisBibel.

(2) Mahabharata XIII, 114,8.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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