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Kirche in WDR 5 | 12.04.2024 | 06:55 Uhr
72-Stunden-Aktion
Ich kann die 72 Stunden aber auch nutzen, um meine Zeit für andere einzusetzen. Na, wer kommt denn auf so eine Idee? Junge Leute tun das. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, kurz: BDKJ, veranstaltet vom nächsten Donnerstag an wieder die 72-Stunden-Aktion. Unter der Überschrift „Uns schickt der Himmel“ werden tausende von jungen Menschen zwischen neun und 27 Jahren im ganzen Land drei Tage lang in sozialen Projekten aktiv werden. Durch solidarisches Engagement für und mit anderen die Welt in 72 Stunden konkret vor Ort ein Stückchen besser machen, das ist der Grundgedanke.
Wie das geht? Leo weiß es. Er war bei der letzten Aktion im Jahr 2019 auch schon dabei. Damals noch als junger Teilnehmer. „Wir haben den Park in unserem Stadtteil auf Vordermann gebracht“, erzählt er stolz. „20 Säcke Müll haben wir da rausgeholt. Und ein Blumenbeet mit dem Logo der Aktion angelegt. Das war megacool und vor allem die alten Leute, die vorbei kamen, haben sich riesig gefreut. Besonders über die Bank, die wir dort aufgestellt haben und an der eine Plakette an die 72-Stunden-Aktion erinnert. Eine ältere Dame hat uns sogar allen ein Eis ausgetan.“
In drei Tagen die Welt ein bisschen zum Guten verändern. Was für eine gute Idee. Die Gruppen können sich entweder selber ein Projekt in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld suchen und sich damit beim BDKJ als Teilnehmende anmelden. Oder sich vom Koordinierungskreis vor Ort ein ausgearbeitetes Projekt als „Überraschung“ vermitteln lassen. Voraussetzung für die Projekte ist nur, dass sie erstens entweder einen direkten lokalen Bezug haben oder auf internationale Zusammenarbeit ausgerichtet sind. Und zweitens, dass sie eine Herausforderung für die jungen Leute darstellen, bei denen sie aus den eigenen Kräften heraus die Welt ein kleines Stück verändern. Und genau das ist der „Wow“-Effekt, der bei den Kindern und Jugendlichen nachhaltig wirkt. So, wie bei Leo, denn an dem Beet im Park, das er damals mit gepflanzt hat, kommt er noch heute jede Woche vorbei und freut sich, wenn auf der Bank Leute sitzen.
Dass
er auch in diesem Jahr mitmacht, ist für Leo selbstverständlich – diesmal als
Projektleiter. Zusammen mit seiner Jugendgruppe wird er vom nächsten Donnerstag
an im Garten eines Seniorenheims einen Barfußpfad für die Bewohnerinnen und
Bewohner anlegen. „Wir heben erstmal einige Rasenflächen aus, dann machen wir ein
Geländer mit Zement im Boden fest, an dem sich die alten Leute später
festhalten können, wenn sie über den Weg gehen. Und am Ende müssen wir die
Flächen mit unterschiedlichen
Materialien wie Sand und Kies füllen.“ Leo ist schon Feuer und Flamme. Spaten,
Schubkarren und Zementsäcke stehen schon bereit für den Einsatz der 72 Stunden
dauert, aber die Welt in diesem Seniorenheim nachhaltig verändern, verbessern
wird. Ich kann 72 Stunden etwas für mich tun. Das ist okay. Ich kann sie aber
auch für andere einsetzen. Die jungen Leute dieser Aktion sind dafür für mich
Vorbilder.
Ich bin Martin Kürble und wünsche ihnen aus Düsseldorf heute einen – vielleicht auch für andere - sehr aktiven Tag. Bleiben Sie behütet.